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Geschrieben von AWall

Maybach 57 und 62 - Der neue Maybach - ein Mercedes ohne Stern!

In der Fortsetzung der Tradition der „Großen Mercedes“ im Unternehmen zeigt die Daimler-Benz AG auf der 32. Tokyo Motor Show im Oktober 1997 als Vorgeschmack auf ein künftiges Fahrzeug zunächst eine Studie der Extraklasse des Luxusautomobils von morgen. Dort trägt sie den Namen Mercedes-Benz Maybach. Zur Markteinführung fünf Jahre später jedoch wird Maybach als eigenständige Marke wiederbelebt. Die im japanischen Designstudio von Daimler-Benz entworfene Studie ist das Ergebnis umfangreicher Untersuchungen, die im Bereich der avisierten Kundengruppe weltweit gemacht worden sind.

Maybach 57 und 62

 

Die Studie

Herausragende Merkmale der Studie sind: Liegesitze, Bar und Kommunikationssystem im Fond; ein Leuchtband in der Karosserie in Höhe der Gürtellinie als neues Design-Merkmal; Karosserie aus modernen Leichtbau-Werkstoffen; Scheinwerfer mit elektronischer Lichtverteilung; elektrochromes Glas im Dach mit Tönung abhängig von der Sonneneinstrahlung; drei Telefonsysteme an Bord; berührungsempfindliche Bildschirme; Fahrwerk mit Active Body Control (ABC); V12-Motor mit Zylinderabschaltung.
Der Maybach (Baureihe W 240) kann als Anschlussfahrzeug innerhalb der Tradition der „Großen Mercedes“ eingruppiert werden. Er präsentiert das technisch Machbare und schafft einen neuen Maßstab für Automobile der Extraklasse.

 

Der Maybach geht in Serie

Als Serienfahrzeuge werden zwei Maybach-Modelle präsentiert. Im Juli 2002 der im Raumangebot an frühere Pullman-Limousinen angelehnte Maybach 62 – die Typenbezeichnung ist von der Gesamtlänge abgeleitet, die fast 6,2 Meter beträgt (exakt: 6165 Millimeter). Im Oktober 2002 folgt der Maybach 57 (Gesamtlänge: 5728 Millimeter).

 

Einzigartige Ausstattung des Maybachs

Alleinstellungsmerkmale des Maybach 62 sind über Jahre die beiden Ruhesitze im Fond und das auf Wunsch lieferbare Panoramadach mit seinem elektrotransparenten Glas und Solarzellen für den Standbetrieb der Fond-Klimaanlage im vorderen Dachbereich sowie für den hinteren Bereich die erstmals im Maybach 62 eingesetzte Möglichkeit, das Dach auf Knopfdruck durchsichtig zu schalten oder zu verdunkeln. Im zweiten Fall dringen immer noch 76 Prozent des einfallenden Lichts hindurch. Außer diesem Dach sind noch ein konventionelles Dach mit oder ohne Solarmodul, ein Schiebe-Hebedach für den Fondbereich mit vorgelagertem Solarmodul sowie ein Schiebe-Hebedach ohne Solarmodul lieferbar.
Die Glasscheibe der optionalen Trennwand zwischen Vorder- und Fondsitzen ist ebenfalls mit der aus dem Panoramadach bekannten einstellbaren Elektrotransparenz ausgestattet.

Die Ruhesitze bieten sechs verschiedene Verstellfunktionen: Kopfstütze in Länge, Höhe und Neigung; Rückenlehne bis zu 47 Grad Neigung; Längseinstellung bis zu 135 Millimeter; Unterschenkelauflage in Länge und Neigung; Fußstütze im Winkel einstellbar.

Die Automatikgurte mit Gurtstraffer, Gurtkraftbegrenzer sowie Sidebags sind als integriertes Rückhaltesystem in der Rückenlehne untergebracht. Zusätzlich zu den Sidebags werden die Passagiere noch über vier Windowbags im Falle eines Crashs geschützt. Optional sind die Sitze mit der Multikonturlehne ausgestattet.
Front- und Heckscheiben bestehen aus 6,2 Millimeter dickem Verbundglas, bei den Seitenscheiben sind es 7,2 Millimeter starke Scheiben. Eine besondere Folie bewirkt durch ihre Schallabweisung eine wirksame Geräuschdämmung. Das grau getönte Glas filtert die UV-Strahlen und reflektiert das Infrarotlicht der Sonneneinstrahlung. Gegenüber der Grüntönung ergibt dies einen Vorteil bei der Infrarotreflexion von 27,5 Prozent bei der Frontscheibe und 22 Prozent bei den Seitenscheiben.
Für die Klimatisierung stehen zwei voneinander unabhängige Systeme zur Verfügung.

Der Maybach 57 ist vornehmlich für den Selbstfahrer entwickelt worden, der zwar ein großzügiges Raumgefühl zu schätzen weiß, aber nicht unbedingt auf die Raumfülle eines eher in die Chauffeurkategorie fallenden Fahrzeugs angewiesen ist. Dementsprechend ist bis April 2010 der vielfach einstellbare Ruhesitz ausschließlich dem Maybach 62 vorbehalten.

 

Antrieb und Fahrwerk und Technik

Beiden Typen gemeinsam ist die übrige Technik unter der Karosserie. Das ist der Antriebsstrang mit dem 405 kW (550 PS) leistenden V12-Motor, der ein überragendes Drehmoment von 900 Newtonmetern zwischen 2300 und 3000/min bietet und diese Kraft über ein automatisches Fünfgang-Getriebe an die Hinterachse weiterleitet.

Das Fahrwerk mit seiner Doppelquerlenkerachse vorn und der Raumlenkerachse hinten ist mit dem voll tragenden und niveauregulierenden Luftfedersystem AIRMATIC DC ausgestattet.

Die vorderen Bremsscheiben (Durchmesser: 376 Millimeter) werden von zwei Vierkolben-Festsätteln in die Zange genommen, hinten genügt bei den 355 Millimetern großen Scheiben eine Vierkolben-Festsattel-Bremszange.

Die Bereifung der Dimension 275/50 R 19 ist auf geschmiedeten Leichtmetallrädern der Größe 8 J x 19 aufgezogen.

Die zurückhaltend geformte Karosserie hat einen für eine so stattliche Limousine hervorragenden cw-Wert von 0,31.

 

Stimmen

Eindeutig sind die Teststimmen zu Fahrkomfort und Fahreigenschaften des Maybach. Der Journalist Götz Leyrer schildert 2002 in „auto motor und sport“ seine Impressionen: „Wie einst beim 600 demonstriert der Maybach also überzeugend, was Mercedes-Techniker leisten können, wenn sie von der straffen Leine der Kostenoptimierung gelassen werden. Der Fahrkomfort ist schlicht Weltspitze, auch zur S-Klasse einen klaren Abstand herstellend. Sanft wiegend macht der Maybach den Zustand der Straße bedeutungslos. Das Abrollgeräusch der mächtigen Reifen ist auf ein Minimum reduziert.“

Und 2003 komplettiert Bernd Stegemann im ausführlichen Testbericht der „auto motor und sport“: Doch wer hadert schon mit Petitessen, wenn er mit unvergleichlicher Gelassenheit und Sanftmut über die Niederungen des Alltags hinweggetragen wird. Fest steht: Das Komforterlebnis im Maybach verdient das Prädikat exzellent und stellt wieder den gebührenden Abstand zur S-Klasse her. Es ist keine Einzelleistung, nicht Raum, nicht Stille oder die Bequemlichkeit der Sitze alleine, die für die Distanz zur Norm sorgen, sondern das harmonische zusammenwirken aller Faktoren. Wenn es einen spürbaren Mehrwert, eine Daseinsberechtigung für diese Art von Autos gibt. Hier ist sie.“

Zur Innenraumgestaltung haben die Tester der schweizerischen „Automobil Revue“ anlässlich eines Vergleichstests mit dem Rolls-Royce den Eindruck, dass sich „[...] in keinem der Kitsch überschlägt, aber im Schwaben gibt es viel gut gemachten Protz in Form des beliebten Holz- Leder-Lenkrades, von verchromten Zierleisten, dick aufgetragenen Alcantara-Verkleidungen und üppigen Holzverschalungen.“

 

Maybach 57 S

Auf dem 75. Genfer Automobil-Salon im März 2005 präsentiert
Maybach den Typ 57 S, den bisher fahraktivsten Wagen der Extraklasse. Vom Tochterunternehmen AMG wird der dort für die leistungsstarken Sondermodelle von Mercedes-Benz weiterentwickelte V12-Motor übernommen. Um die Motorleistung zu erhöhen, wird nicht einfach der Ladedruck erhöht: Der gesamte Motor ist modifiziert und erhält eine Hubraumvergrößerung von 5,5 Liter auf 6 Liter. Mit der gleichzeitigen Überarbeitung und Anpassung der Turbolader und der Ladeluftkühler kann jetzt die Leistung auf 450 kW (612 PS) erhöht und das Drehmoment von 900 auf 1000 Newtonmeter angehoben werden. Im Zuge dieser Leistungssteigerung wird auch das Fahrwerk angepasst. Das S-Modell erhält die Bereifung 275/45 R 20, die auf besonderen geschmiedeten Leichtmetallfegen der Größe 8,5 J x 20 aufgezogen sind.

Maybach 57 S

 

Maybach 62 S

Die Internationale Automobilausstellung in Detroit im Januar 2007 ist der Anlass, auch dem herrschaftlichen Chauffeurwagen vom Typ 62 die leistungsstärkere S-Ausstattung zu gönnen. Besonders für die doch gut 155 Kilogramm schwerere Langversion ist nicht nur die höhere Motorleistung, sondern vor allem auch der höhere Drehmoment ein bedeutender Komfortfaktor bei ambitionierter und trotzdem gelassener Fahrweise.

Maybach 62 S

 

Maybach Zeppelin

Auf dem Genfer Automobil-Salon im Jahr 2009 feiern, aufbauend auf den S-Modellen in beiden Radständen, unter dem Namen Maybach Zeppelin die neuen Topversionen ihr Debüt in einer auf 100 Stück limitierten Auflage. Für fahraktive Eigner zeichnen sie sich, in schöner historischer Anlehnung an das seinerzeitige Spitzenmodell Zeppelin, durch den mit 471 kW (640 PS) und 1000 Newtonmetern bisher stärksten Maybach-Motor in einem Personenwagen aus. Dezent macht der Schriftzug „Zeppelin“ unter dem Maybach-Emblem mit seinem doppelten M auf den stärksten und teuersten Personenwagen aus dem Exklusivprogramm aufmerksam. Einen historischen Bezug zu diesem Signet gibt es allerdings nicht, es ist eine Neuschöpfung. Eine zweifarbige Karosserielackierung sowie im Interieur hochwertiges Leder mit rautenförmiger Polsterung, dezent angebrachten Schriftzügen „Maybach Zeppelin“ und Zierelemente in glänzendem Klavierlack vervollständigen die optische Unterscheidung des Maybach für Connaisseure. Im Innenraum ist die Beduftungsanlage eine wichtige Neuerung, sie versieht das Interieur mit einem individuellen Duft.

Maybach Zeppelin

 

Modellpflege

Auf der Fachmesse Auto China 2010 in Peking stellt Maybach seine überarbeiteten Typen vor, die sich äußerlich durch einen größeren und steiler stehenden Chromkühlergrill von den bisherigen Typen unterscheiden. Der Grill der S-Typen hat jetzt auf jeder Seite sechs vertikale Chromstäbe. Der mittlere Stab ist breiter und wirkt als integrierter Bestandteil des Grillrahmens. Die Bugschürze erhält geänderte Luftzuführungen und Tagfahrleuchten in LED-Technik. Am Heck signalisieren dunkelrote Heckleuchten und eine oberhalb des Stoßfängers quer laufende Chromleiste die neue Generation. Neu ist auch die Wahlmöglichkeit für Käufer der Typen 57 und 57 S, sich für einen der Fond-Ruhesitze zu entscheiden, der dann auf der Beifahrerseite hinten eingebaut wird. Die Sitzanlage erhält ein anderes Aussehen, das sich durch einen zusätzlichen Keder im Sitz- und Lehnenmittelteil auszeichnet. Auf Wunsch kann der Keder mit einer handgeflochtenen Ausführung mit vier feinen, einzelnen Lederstreifen oder mit wertvollen ChrystallizedTM Swarovski Elements ausgestattet werden.

 

Flakon-Beduftungsanlage

Auf Wunsch ist nun für alle Modelle die von Maybach exklusiv entwickelte Flakon-Beduftungsanlage zu haben, die bisher dem Zeppelin-Sondermodell vorbehalten war. Dieses Ausstattungsdetail stellt ein besonderes Highlight dar. Auf Tastendruck erzeugt es im Innenraum dank raffinierter Technik und edler Parfums ein einzigartiges Dufterlebnis. Herzstück ist eine von innen beleuchtete Acrylglaskugel, die der Maybach-Eigner mit einem Flakon bestücken kann, der sein persönlich ausgewähltes Parfüm enthält. Ein Kompressor schickt einen sanften Luftstrom in die Acrylglaskugel und fächelt Parfümmoleküle aus dem Flakon in den Innenraum.

 

Noch mehr Technik

Optional werden die Fahrzeuge mit Trennwand mit einem 19-Zoll-Bildschirm und einer Überblickkamera ausgestattet. So können die Passagiere im Fond bei undurchsichtiger Trennscheibe das Verkehrsgeschehen beobachten. Für einen drahtlosen Internetzugang sorgt ein WLAN-Router.

Obwohl die Motorleistung bei den S-Typen auf 463 kW (630 PS) angehoben wird, sinkt der Kohlendioxid-Ausstoß von 390 auf 368 Gramm je Kilometer. Auch bei den übrigen Modellen mit 405 kW (550 PS) verringert sich der Kohlendioxid-Ausstoß von 383 auf 350 Gramm pro Kilometer.

 © Daimler

Technische Daten des Maybach 57 und 62

Maybach 57 (57 S)

Motor: 5,5 Liter Mercedes-Benz V-12-Motor mit Biturbo-Aufladung // (6,0 Liter Mercedes-Benz V-12-Motor mit Biturbo-Aufladung)
Hubraum: 5513 ccm // (5980 ccm)
Leistung: 405 kW / 550 PS bei 5250 U/min // (450 kW / 612 PS bei 2000-4000 U/min)
Drehmoment: 900 Nm bei 2200-3000 U/min // (1000 Nm bei 2000-4000 U/min)
Antrieb: Fünfgang-Automatikgetriebe mit Hinterradantrieb
Vmax (e. abgeregelt): 250 km/h // (275 km/h)
Beschleunigung von 0-100 km/h: 5,2 s // (5,0 s)
Wendekreis: 13,38 m
Radstand: 3390 mm
Länge: 5728 mm
Breite: 1980 mm
Höhe: 1557 mm

Preis: 390.201 Euro // (443.870 Euro)

 

Maybach 62 (62 S)

Motor: 5,5 Liter Mercedes-Benz V-12-Motor mit Biturbo-Aufladung // (6,0 Liter Mercedes-Benz V-12-Motor mit Biturbo-Aufladung)
Hubraum: 5513 ccm // (5980 ccm)
Leistung: 405 kW / 550 PS bei 5250 U/min // (450 kW / 612 PS bei 2000-4000 U/min)
Drehmoment: 900 Nm bei 2200-3000 U/min // (1000 Nm bei 2000-4000 U/min)
Antrieb: Fünfgang-Automatikgetriebe mit Hinterradantrieb
Vmax (e. abgeregelt): 250 km/h 
Beschleunigung von 0-100 km/h: 5,4 s // (5,2 s)
Wendekreis: 14,82 m
Radstand: 3827 mm
Länge: 6165 mm
Breite: 1980 mm
Höhe: 1557 mm

Preis: 458.388 Euro // (523.838 Euro)

 

Produktionszeitraum: 2002 - 2012

 

Typenübersicht Maybach (W240)

Typ: Maybach 57
Motorleistung: 405 kW / 550 PS
Hubraum: 5513 ccm
Präsentation: Oktober 2002

Typ: Maybach 57 S
Motorleistung: 450 kW / 612 PS
Hubraum: 5980 ccm
Präsentation: März 2005

Typ: Maybach 57 S
Motorleistung: 463 kW / 630 PS
Hubraum: 5980 ccm
Präsentation: April 2010 (Peking)

Typ: Maybach 57 Zeppelin
Motorleistung: 470 kW / 640 PS
Hubraum: 5980 ccm
Präsentation: März 2009

Typ: Maybach 62
Motorleistung: 405 kW / 550 PS
Hubraum: 5513 ccm
Präsentation: Juli 2002

Typ: Maybach 62 S
Motorleistung: 450 kW / 612 PS
Hubraum: 5980 ccm
Präsentation: Januar 2007 (Detroit)

Typ: Maybach 62 S
Motorleistung: 463 kW / 630 PS
Hubraum: 5980 ccm
Präsentation: April 2010 (Peking)

Typ: Maybach 62 Zeppelin
Motorleistung: 470 kW / 640 PS
Hubraum: 5980 ccm
Präsentation: März 2009

 


Bilder von Maybach 57

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Bilder von Maybach 62

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Bilder von Maybach Zeppelin

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Fotos: © Daimler


Video von Maybach 57 & 62

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