Das erste Automobil mit dem Namen Porsche erhielt am 8. Juni 1948 seine Zulassung. Dabei handelt es sich um den Porsche 356/1 Roadster, gebaut in Gmün (Kärnten/Österreich). Gefertigt wurde das Modell in vier Serien zwischen 1948 und 1965 (Porsche 356, Porsche 356 A, 356 B und 356 C). Der Porsche 356 war der Vorgänger des bis heute sehr beliebten Porsche 911. Das mit ihm begonnene Konzept aus Heckmotor, Hinterradantrieb und zweitürigem Coupé oder Cabrio ist bis heute unverändert und Leitbild für alle Porsche-Modelle geblieben.
Der reinrassige Sportwagen wurde im Laufe von fast zwei Jahrzehnten in drei Karosserieformen gerfertigt: als Coupé, als Cabrio und als Speedster.
Porsche 356 (1948 - 1955)
Der Porsche 356/1 Roadster (Gmün Roadster) wurde angetrieben von einem 1,1 Liter großen, luftgekühlten Vierzylinder-Boxermotor von Volkswagen, dessen Leistung auf 35 PS gesteigert wurde. Mit einem Gewicht von nur 585 kg erreichte der Porsche ein Topspeed von 135 km/h.
Leicht erkennbar war der Ur-356er (auch „Vor-A“ genannt) an der zweigeteilten Windschutzscheibe mit Mittelsteg. Ab dem Modelljahr 1952 wurde diese durch eine einteilige Scheibe mit einem Knick in der Mitte ersetzt.
Modellübersicht:
- 356/2 (Gmün) (1948 – 1950)
- 356 1100 (1950 – 1954)
- 356 1300 (1951 – 1953)
- 356 1500 (1952)
- 356 1500 (1953 – 1955)
- 356 1500 Super (1953 – 1955)
- 356 1300 (1954 – 1955)
- 356 1300 Super (1954 – 1955)
- 356 1500 Speedster (1955)
- 356 1500 Super Speedster (1955)
Porsche 356 A (1955 - 1959)
Ab dem Modelljahr 1956 wurde der Ur-356er abgelöst duch den umfassend weiterentwickelten 356 A.
Ab Markeinführung wurde dieser mit fünf Vierzylinder-Motorisierungen angeboten:
- 56 A 1300 mit 44 PS
- 356 A 1300 Super mit 60 PS
- 356 1600 mit 60 PS
- 356 A 1600 Super mit 75 PS
- 356 A 1500 GS Carrera mit 100 PS
Die Änderungen des Porsche 356 A waren Teil des „Technischen Programms 1“ (T1).
Optischer Unterschied:
- eine einteilige, gebogene Panoramafrontscheibe
- vorderen Blinker waren in die Hupengitter integriert
- geänderten Fronthaubengriff mit eingelassenem Porsche-Wappen
- ab 03/1957 waren die Rückleuchten tropfenförmig gestaltet
Die 1300er-Modelle entfielen zum Modelljahr 1958 (T2). Um mehr Bodenfreiheit bei den 1600er-Modelle zu gewinnen, mündeten seither die Auspuffendrohre zwischen den Stoßstangenhörnern. Das verchromte Gehäuse mit Nummernschildbeleuchtung und Rückfahrscheinwerfer war unterhalb des Nummernschilds montiert.
Fuhrmann-Motoren
Ab den Typ 365 A erhielten besonders sportliche Varianten die Zusatzbezeichnung „Carrera“ welche von einem sog. Fuhrmann-Motor angetrieben wurden. Diese Triebwerke zeichneten sich durch vier oben liegende Nockenwellen aus, die von Königswellen angetrieben wurden. Außerdem hatte dieser Motor über zwei getrennte Zündverteiler einer Doppelzündung.
Modellübersicht:
- 356 A 1300 (1956 – 1957)
- 356 A 1300 Super (1956 – 1957)
- 356 A 1600 (1956 – 1959)
- 356 A 1600 Speedster (1956 – 1958)
- 356 A 1600 Super (1956 – 1959)
- 356 A 1600 Super Speedster (1956 – 1958)
- 356 A 1600 Hardtop (1958 – 1959)
- 356 A 1600 Super Hardtop (1958-1959)
- 356 A 1600 Convertible D (1959)
- 356 A 1600 Super Convertible D (1959)
Porsche 356 B (1959 - 1963)
Der Porsche 356 A wurde im Modelljahr 1960 durch den völlig überarbeiteten 356 B (T5) abgelöst. Dabei reichte sein Leistungsspektrum von 60 PS im 356 B 1600 bis zu 140 PS im 356 B 2000 GS-GT Carrera 2.
Optische Unterscheidungsmerkmale gegenüber den Vorgängermodell waren u.a. eine 10 cm höher angesetzte vordere Stoßstange mit vergrößerten Felgenhörnern, sowie durch die ebenfalls deutlich höher gesetzte Scheinwerferpartie. Flacher und mit zwei verchromten Lamellen verziert, waren die Hupengitter neben den weiter herausragenden vorderen Blinkern. Die beiden Lampen der Nummernschildbeleuchtung wurden in die ebenfalls höher gesetzte hintere Stoßstange integriert, wogegen der Rückfahrscheinwerfer unterhalb der Stoßstange montiert wurde.
Weitere Modifizierungen erhielt der Porsche 356 B zum Modelljahr 1962 (T6). Dabei erhielt der Sportwagen eine nach unten hin deutlich verbreiterte Fronthaube sowie einen Tankdeckel im vorderen rechten Kotflügel. Ebenso wurde in die vergrößerte Motorhaube nun zwei senkrechte Luftgitter integriert.
Modellübersicht:
- 356 B 1600 (1960 – 1963)
- 356 B 1600 Roadster (1960 – 1962)
- 356 B 1600 Super (1960 – 1963)
- 356 B 1600 Super Roadster (1960 – 1962)
- 356 B 1600 Super 90 (1960 – 1963)
- 356 B 1600 Super 90 Roadster (1960 - 1962)
Porsche 356 C (1963 – 1965)
Der Porsche 356 C löste im Modelljahr 1964 den 356 B ab. Ihm standen nur noch drei Antriebsaggregate zur Seite. Statt der bisherigen 60 PS-Variante, bildetet nun ein 75 PS leistendes Aggregat die Einstiegsmotorisierung der C-Serie. Die Topmotorisierung fand im Porsche 356 C 2000 GS Carrera mit einer Leistung von 130 PS einzug.
Äußerlich ist der Porsche 356 C kaum vom 356 B zu unterscheiden. Auffallend sind jedoch die geänderten Felgen mit schlichteren Radkappen ohne Porschewappen. Das neue Radkappendesign resultierte daraus, dass nun alle 356er serienmäßig mit Scheibenbremsen (Ate-Bremsen nach Dunlop-Lizenz) ausgestattet waren. Zudem erhielt der C-Typ einen runden Außenspiegel.
Auch lieferte man die hintere Ausgleichsfeder nur noch als Sonderausstattung. Auf Wunsch war zudem ein Sperrdifferenzial erhältlich.
Modellübersicht:
- 356 C 1600 (1964 – 1965)
- 356 C 1600 SC (1964 – 1965)
Der letzte Porsche der 356er Serie wurde im Mai 1966 ausgeliefert.
Bilder von Porsche 356
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Fotos: © Porsche AG
Video von Porsche 356