Die neue Corvette "C3" kam im Herbst 1968 auf den Markt. Die Corvette C3 war deutlich gewachsen und wirkte massiger und bulliger wie ihre Vorgänger. Sie wurde auch "Coke-bottle-shape-Corvette" genannt, das lag unter anderen an den geschwungenen Kotflügeln, die das Seitenprofil der C3 wie eine Coka-Cola-Flasche aussehen lies.
Die C3 ist ein Modell welches stark an den Mako-Shark II, ein Konzeptauto von David Holls, angelehnt ist. Es finden nicht alle Ideen den Weg bis zum Serienauto. Hierzu zählen Details wie ein rechteckiges Lenkrad oder ein ausfahrbarer Heckspoiler. Die gebogene Karosserielinie wird jedoch für die dritte Corvette, welche ihre Geschichte stolpernd begonnen hat, übernommen.
Doch wieso stolpernd? Allein die Tatsache das man die C3 erst 1968 statt 1967 auf den Markt brachte, zeugt davon. Diese Verzögerung hatte mehrere Ursachen. Einerseits hatte man Probleme bei der Entwicklung und andererseits schickte die US-Zeitschrift „Car and Driver“ 1967 einen Testwagen an das Werk zurück, ohne ihn überhaupt richtig unter die Lupe zu nehmen. Dieses, weil sie eine erhöhte Anzahl an Qualitätsdefiziten ausfindig machen konnte. Hierzu gehörten auch die Scheibenwischer welche hinter einer heraus fahrbaren Abdeckung verborgen waren. Für nicht frostsichere Gegenden erwies sich das System als untauglich. Dergleichen wurden Probleme bei der Motorkühlung nur im letzten Moment vor Produktionsbeginn behoben, man führte noch zusätzliche Kühlluftöffnungen ein. Die Corvette C3 bekam jedoch noch weitere Kritiken. Man sagte, dass das Auto ein zum Teil überflüssiges Design hatte, welches es unnötig schwer machte, ja sogar dass es dadurch nicht mehr ein reiner Sportwagen wäre. Schlecht abgeschnitten hatte das Auto auch bei der Größe des Packraumes, bei der Positionierung der Instrumente sowie auch ein schlechtes Lüftungssystem.
Es gab aber nicht nur negative Kritik, z.B. war die damalige Autopresse begeistert von den Triebwerk der Corvette. Und sie sprachen nicht von dem 435 PS Monster-Motor, sondern von den kleineren Motorblöcken welche 300 bzw. 350 PS hatten. Dergleichen beeindruckte auch das „The Munice“ 4-Gang manuelle Getriebe, sowie das allgemeine Handling der Corvette.
So wählte schließlich auch die US-Zeitschrift „Car and Drivers“ die neue C3 als bestes Sport/GT Auto mit einem Hubraum von über 3000cm².
Doch trotz aller Kritik zählt die C3 zu der meist verkauften Corvettes, so wurden innerhalb der 15 jährigen Bauzeit rund 550.000 Fahrzeuge verkauft. Der Hauptgrund für diese Zahlen liegen klar auf der Hand. Das "Coupe", die teuerste Variante kostete 4.663 USD, ein Durchschnittsamerikaner verdiente zu dieser Zeit 7.850 Dollar im Jahr. Da wundert es einen nicht das trotz der Mängel so viele Modelle der C3 verkauft wurden.
Die Entwicklung der Corvette C3 , seit 1969 (bis 1976) mit der Aufschrift „Stingray“ (diesmal in einem Wort, nicht wie der Vorgänger aus dem Jahr 1959 -1960) ging weiter. Entwickler und Ingenieure der damaligen Zeit (1971) mussten nun mit einigen neuen Gesetzgebungen zurecht kommen. Die Ölkrise und die zu hohe Versicherungsprobleme machten der Corvette zu schaffen. Als Konsequenz musste das Verdichtungsverhältnis gesenkt werden und somit sank auch die Kraft der einzelnen Motoren. Der Klein Block Motor kam bei einem Verhältnis von 8:5:1 auf nur noch 270 PS bei 4,800 UPM. Ein anderer Klein Block Motor, der LT1, mit einem neuen Verhältnis von 9:0:1 sank von 370 PS auf 330 PS. Die größeren Motoren wie der LS5 sanken auf 365 PS bei 4,800 UPM. Der neue LS6 Groß Block Motor erreichte aber trotzdem noch 425 PS bei 5,600 UPM. Diese Zahlen lassen und ließen die Corvette Entwickler vielleicht etwas alt aussehen, dieses aber nur im Vergleich mit den Vorgänger-Modellen, welcher nur auf Kraft und Geschwindigkeit aus waren. Trotzdem war der neue LS6 Motor der größte Motor (7,4 Liter Hubraum, also 930cm3 pro Zylinder) welcher je in der Geschichte der amerikanischen Sportwagen-Legende wieder zu finden ist.
1972 war das letzte Jahr für die vordere Chrom Stoßstangen, diese wurden durch lackierten Stoßfängern aus Polyurethan ersetzt. Der Heck-Stoßfänger wurde etwas (ab 1974) später durch die geteilte Stoßstange aus Polyurethan ersetzt. Des weiteren galt das auch für die entfernbare Heckscheibe. Bis auf den Katalysator und die Hochspannungszündung welche 1975 eingeführt wurden, machte man in den 70er keine ausschlaggebende Veränderungen mehr.
Die "C3" gilt bis jetzt als das meist gekaufte Corvette-Modell aller Zeiten, so wurde bis 1982 eine Stückzahl von 542.861 Einheiten erreicht (einschließlich 70.586 Cabrios).
39 Jahre an der Spitze
Die stärkste Motorisierung hatte das Modell die "ZL-1". Sie war für 39 Jahre lang, bis zum Auftreten der "ZR-1" die stärkste serienmäßige Corvette aller Zeiten. Der Motor hatte die Bezeichnung L88 (ihn konnte man auch schon ab 1967 bei der C2 ordern) und besaß laut Prospekt 430 PS - in Wahrheit jedoch 560 PS. Im Verkaufsprospekt hat man aber die Kraft des Motors bei einer kleineren Drehzahl angegeben, man hatte diesen Trick angewandt, damit Leute nicht aus Prinzip den Motor mit den meisten PS kauften. Deswegen wurde auch empfohlen, das Auto nicht auf der Straße zu verwenden, sondern nur auf der Rennstrecke. Dieses war eine Art Sicherheitsmaßnahme die von Chevrolet eingesetzt wurde.
Technische Daten der Corvette C3
Baujahr 1968-1982
Motor: V8 Motor
Hubraum: 5,7 - 7,4 Liter
Leistung: 121 kW (165 PS) bis 320 kW (435 PS)=tatsächliche Leistung der ZL-1 560 PS
Getriebe: 4 Gang oder 3 Gang-Automatik
Vmax.: 200 - ? km/h
Maße (Länge, Breite, Höhe): 4.640 mm, 1.750 mm, 1.210 mm
Leergewicht: 1.410 kg (variiert je nach Modell)
Der Neupreis der Corvette C3 Coupe (teuerste Variante) betrug 1968 4.663 Dollar!
Bilder von Chevrolet Corvette C3
Mit einem Klick auf ein Bild öffnet sich die Galerie
Fotos: © GM Company
Video von Chevrolet Corvette STINGRAY (C3) Cabriolet 1969