Die Geschichte begann mit dem 1972 vorgestellten Prototyp mit der Bezeichnung BMW Turbo (E25). Das Fahrzeug wurde mit Flügeltüren und einem Vierzylinder-Motor ausgestattet und diente als Technologieträger und Designstudie.
1973 folgte ein weiteres Modell. Das Grundkonzept des 250 km/h schnellen Turbos bot dem Fahrer ein dickes Sicherheitspolster: Breite Aufstandsfläche, spezielles Fahrwerk und niedriger Schwerpunkt. Darüber hinaus verfügte das Modell über Fahrerassistenzsysteme, wie zum Beispiel einen Querbeschleunigungsmesser, Radar-Abstandswarner und ABS. Das passive Sicherheitspaket mit Sicherheitsgurten war eine zusätzliche Leistung des Turbos. Die Türpfosten, die in das Dach fortgesetzt wurden, bildeten einen unsichtbaren Überrollkäfig.
1976 erfolgte die folgende Entwicklung des M1. Das Fahrzeug sollte ursprünglich bei Lamborghini, in Sant'Agata Bolognese, in Italien, gefertigt werden, aber wegen späterer Probleme bei Lamborghini wurde es von Baur ( Bauer-Karosserie- und Fahrzeugbau GmbH, eine Tochter des schwedischen Semcon-Konzerns) in Stuttgart gefertigt. Für das Design war Giorgio Giugiaro, ein italienischer Industriedesigner, verantwortlich. Er gestaltete den M1 im Vergleich zum Prototyp BMW Turbo weniger futuristisch und verzichtete auf die Flügeltüren.
Aus der Zusammenarbeit von Bracq und Giugiaro entstand zuvor auch das 6er Coupé.
Anfangs wurde einen Zehnzylinder mit der Bezeichnung M81 gewählt, einen V-Motor mit 144 Grad Zylinderwinkel, aber die Mannschaft um Motorsport-Chef Jochen Neerpasch entschied sich schließlich für einen neuen Reihensechszylinder. Die hervorragenden Erfahrungen in den CSl-Rennern sprachen zum Schluss für dieses Motorkonzept.
Im Frühjahr 1977 bestätigte BMW offiziell die Entwicklung des Supersportwagens und im Herbst 1977 erschien die Serienversion der ersten neuen Autos.
Im Herbst 1978 wurde der erste E26 in Paris vorgestellt. Das Sportgerät wurde auf den Namen M1 getauft und war 4 360 Millimeter lang, 1824 Millimeter breit und 1140 Millimeter flach. Der Antrieb des Mittelmotors erfolgte durch einen 3,5 Liter großen Reihensechszylinder. Dieser war längs vor der Hinterachse eingebaut und leistete maximal 277 PS. Der als M88 bezeichnete Motor basierte auf dem Sechszylinder-Großserientriebwerk und verfügte über den Vierventil-Zylinderkopf der CSl-Rennmotoren. Der untere Teil des Zylinderkopfs bildete den Brennraum und den Wasserraum, der obere Teil bestand aus den Lagerungen der Nockenwellen und den Tassenstößeln.
Das Sportgerät wurde auch mit einem vollelektronischen digitalen Zündsystem ausgestattet.
Die Versorgung der Maschine erfolgte aus zwei Kraftstofftanks mit je 58 Liter Fassungsvermögen, die sich rechts und links vor der Hinterachse befanden. Die Kraftübertragung wurde von einem ZF-Fünfganggetriebe übernommen. Dieses war über eine Zweischeiben-Trockenkupplung mit dem Motor verbunden. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 264,7 km/h war das Fahrzeug Deutschlands schnellster Sportwagen.
In der Straßenversion verfügte das Fahrwerk über eine komfortablere Anlenkung der beweglichen Teile und eine entsprechende Feder-/Dämpfer-Abstimmung, die mit dem der Gruppe 4 Rennversion identisch war. Die Vorderachse wurde mit einem 30-prozentigen Nickausgleich versehen, was bei Vollbremsungen minimales Aufbaunicken gewährleistete.
Der M1 hatte ein Motorkonzept mit einer Gewichtsverteilung von 44,1:55,9, einen niedrigen Schwerpunkt von 460 Millimetern über der Fahrbahn, eine Spurweite von 1550 mm vorn und 1576. Dies alle machten ihn zu einem Kurvenräuber ersten Grades.
Sicherheit:
Der Sportwagen wurde nicht per Einzelabnahme für den Straßenverkehr genehmigt, sondern hatte eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) für die ganze Serie. Aus diesem Grunde musste BMW per Crash-Tests die passive Sicherheit beweisen.
Der BMW M1 war ursprünglich als Rennwagen für die Verwendung im Motorsport geplant, nur eine Homologationsserie sollte in kleiner Auflage für die öffentliche Straßenverwendung hergestellt werden. Durch Änderungen im internationalen Reglement erwies sich der M1 als Rennfahrzeug jedoch praktisch als überflüssig. Er wurde erfolgreich zwar noch als Rennwagen in verschiedenen Serien angewendet, die Mehrzahl der hergestellten Fahrzeuge wurde jedoch als Straßenversion an Privatleute verkauft.
In den Jahren 1979 und 1980 erlangte der BMW M1 in einem Rahmen der Formel 1, in der Procar-Serie, größere Aufmerksamkeit im Bereich des Rennsports. Der wesentlichste Unterschied zur Straßenversion bestand in der Motorisierung: Der M88 Sechszylinder wurde für den Sporteinsatz zunächst herkömmlich getunt. Mit neuen Nockenwellen, größeren Ventilen, geschmiedeten Kolben, optimierten Kanälen, Schieber statt Drosselklappen und einer veränderten Abgasanlage wuchs die Leistung des Motors auf 470 bis 490 PS. Das Fahrzeug wurde mit Goodyear-Rennreifen (Dimension 10.0/23.5 x 16 vorn und 12.5/25.0 x 16 hinten) ausgestattet.
Der nach dem Gruppe 4 Reglement hergestellte M1 konnte als erstes einsatzfertiges Rennauto auch direkt ab Werk gekauft werden. Preis: 150 000 Mark.
Durch diese Mischung BMW M1 Fahrzeugen erreichte die Procar-Serie ihren einzigartigen Erfolg. Die Procar-Rennen hatten ebenso viele Besucher wie die eigentlichen Läufe zur Formel 1-Weltmeisterschaft.
Am 1. April 1981 fand die Homologation des Mittelmotor-Renners statt. Neun Monate später änderte sich aber das entsprechende Reglement so, dass das Konzept des M1 kaum mehr wettbewerbsfähig war.
Gruppe 5 M1 mit Biturbomotor
Zu der Gruppe 5 gehörten Spezial-Produktionswagen. Diese mussten die aus homologierten Fahrzeugen anderer Rennklassen abstammen. Nur so war es möglich die Limitierung. In der Gruppe 5 liefen zu Beginn noch M1 mit Saugmotoren mit einer Leistung von knapp 500 PS. Es wurden spezielle Hewland FG 400-Fünfganggetriebe eingesetzt, um Drehmomente bis 800 Newtonmeter zu verkraften. Die Sperrwirkung des Hinterachsdifferenzials nahm je nach Rennstrecke auf 75 bis 100 Prozent zu. Mit Hilfe von zwei Turboladern erreichten die Motoren eine Leistung von 1000 PS. Von dem führenden BMW Tuner Schnitzer wurde aus einem Gruppe 5 M1 der damals stärkste Rennwagen für die Deutsche Automobil-Rennsport-Meisterschaft geschaffen. Hans-Joachim Stuck führte das Super-Coupé auf dem Nürburgring und dem Salzburgring zum Sieg.
1981 bedeutete für den M1 ein Erfolgsjahr in den USA.
Dave Cowart und Kenper Miller, die Gründer des „Red Lobster Teams“, gewannen den Platz 1 und 2 – auf einem BMW M1.
Der M1 - das schnelle Kunstwerk
Der M1 wurde nicht nur als ein besonderer Renn- und Sportwagen bezeichnet, sondern auch als ein einzigartiges Kunstwerk.
1979 wurde von dem weltberühmten Pop Art Künstler Andy Warhol aus einem rennfertigen Coupé der M1 als eines der schnellsten Kunstwerke der Welt geschaffen.
Wie er anschließend das Ergebnis kommentierte; „Das Auto ist besser gelungen als das Kunstwerk“. Das so genannte vierte Art Car lief mit der Startnummer 76 24 Stunden lang um den Titel in Le Mans und erreichte den 6. Platz.
Nach 445 Exemplaren, von denen 399 Straßensportwagen und 46 Procar-Rennwagen waren, endete 1981 die Herstellung der M1.
1984 erschienen die Modelle M635CSi Coupé und M5, aus denen insbesondere der M5 schnell zu einer Legende wurde. Mit einer Leistung von 286 PS betrug M5 fast das dreifache des 518i.
Mit M5 wurde der Begriff vom „Businessman’s Express“ geboren.
Technische Daten BMW M1 – Serienversion
Motor: Wassergekühlter 6-Zylinder-Reihenmotor in Mittelmotoranordnung, 4 Ventile pro Zylinder, zwei obenliegende Nockenwellen mit Doppel-Rollenkettenantrieb
Hubraum (cm³): 3 453
Hub (mm): 84
Bohrung (mm): 93,4
Leistung (kW(PS) bei min–1 : 204 (277) bei 6 500
Drehmoment(NM) bei min–1 (mkp): 330 bei 5 000
Höchstdrehzahl(min–1): 7 000
Mittlere Kolbengeschwindigkeit bei max. Leistung (m/sec): 17,4
Verdichtungsverhältnis: 9:1
Kraftstoffanlage: Mechanische Einspritzung-System Kugelfischer; 3 Doppeldrosselklappenstutzen mit 6 Drosselklappen, Ø 46 mm
Kraftstoffart(ROZ): 98
Tankinhalt (l): (2 x 58) 116
Schmierung: Druckumlaufschmierung mit Trockensumpf-Ölsystem, 3-fach Absaugpumpe neben dem Kurbelgehäuse und Druckpumpe in der Ölwanne
Elektrische Anlage:
Batteriespannung(V): 12
Batterieleistung(Ah): 55
Lichtmaschine: Drehstromgenerator 14 V/65 A
Zündung: Kontaktloses, vollelektronisches Digital-Zündsystem Magneti-Marelli Aussteuerung erfolgt vom Schwungrad
Zündkerzen: Bosch x 4 CS
Bilder vom BMW M1:
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Fotos © BMW AG