1989 fragt BMW Terence Measham, Leiter des Powerhouse Museum in Sydney, nach einem "aboriginal" Künstler zur Bemalung eines Rennwagens. Für Measham gibt es nur eine Antwort: Michael Jagamara Nelson, Mitglied der Papunya-Tula-Artists-Association. Die Fahrzeugtür, welche Nelson als Probearbeit im tradierten Stil dieser Künstlerinitiative bemalt, nennt Measham ein Meisterwerk.
Der 1949 in Pikili/Australien geborene Nelson gehört zum Stamm der Warlpiri und ist in der Tradition der australischen Ureinwohner aufgewachsen. Im Alter von dreizehn Jahren verlässt er die Schule und verdient seinen Lebensunterhalt als Viehtreiber, Büffeljäger und Lastwagenfahrer. Erst 1983 lernt er von seinem Großvater die uralten Maltechniken seiner Vorfahren, gewinnt jedoch bereits ein Jahr später den Nationalpreis für Eingeborenenkunst; seitdem gilt er als der führende Künstler der Papunya-Tula Bewegung. Indem sie die Formen und Muster traditioneller Sandbilder auf Leinwände malen, entwickeln die Papunya-Künstler eine neue Ausdrucksform. In ihrer Formenvielfalt symbolisieren die mosaikartigen Papunya-Malereien Landschaften, Menschen und Tiere. Derart verschlüsselt, erzählen sie Träume und mythische Ereignisse, die unter den australischen Ureinwohnern seit Jahrtausenden von Generation zu Generation weitergegeben werden. Mit ihrer Arbeit haben die Papunya-Maler die Kunst der schwarzen Ureinwohner einer größeren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Werke Michael Jagamara Nelsons sind heute auf Ausstellungen in der ganzen Welt zu sehen, in Sydney, London, New York, und Chicago. Zu seinen jüngsten Arbeiten gehört ein großes Mosaik auf dem Vorplatz des australischen Parlamentsgebäudes in Canberra und eine ebenso eindrucksvolle Wand im Nordfoyer des Sydney Opera House.
Den schwarzlackierten BMW M3 verwandelt Michael Jagamara Nelson in sieben Tagen unermüdlicher Arbeit in ein Meisterwerk der Papunya-Kunst. Die auf die Karosserie gemalten geometrischen Muster und Formen sind nur scheinbar abstrakt: Wie die Papunya-Malereien auf Leinwand erzählt nun auch das Art Car eine Geschichte. "Das Auto ist eine Landschaft, so wie man sie vom Flugzeug aus sehen würde - ich habe das Wasser, das Känguru und die Beutelratte einbezogen" - so kommentiert der Künstler sein Werk. Kenner der Papunya-Kunst können die Symbole entschlüsseln.
Nelsons BMW M3 stammt aus der Motorsport-Abteilung von BMW Australien. Bevor das Fahrzeug von Michael Jagamara Nelson in ein Papunya-Kunstwerk verwandelt wird, hat es im australischen Motorsport Erfolg: 1987 gewann Tony Longhurst mit ihm die australische Meisterschaft; 1988 wurde das Fahrzeug im Mobil-1-Rennteam eingesetzt.
Kunstobjekt BMW M3: (1989 von Michael Jagamara Nelson erschaffen)
Vierzylinder-Reihenmotor
2332 cm3 Hubraum
300 PS
Spitze: 281 km/h
Bilder vom Kunstobjekt BMW M3 Gruppe A Rennversion:
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Text & Foto © BMW AG