Porsche präsentierte im März 2003 erstmals seinen Supersportwagen Carrera GT (Typ 980) auf dem Genfer Salon. Damit zeigte der Hersteller nicht nur was im Sportwagenbau derzeit möglich war, sondern gab mit diesen Fahrzeug auch einen Ausblick auf mögliche künftige Porsche-Technologien.
Design und Karosserie
Der Porsche Carrera GT verrät bereits mit seiner Optik und gesamte Statur, dass seine Gene im Motorsport liegen. Zudem ist er das erste Serienfahrzeug dessen Monocoque sowie der gesamte Aggregateträger aus kohlefaserverstärktem Kunststoff (CfK) besteht. Damit erreichte man höchste Fahrleistung und Fahrdynamik mit minimalem Gewicht bei maximaler Steifigkeit zu verbinden.
Um möglichst hohe Abtriebs-Beiwerte (sogenannter „Down Force“) bei hohen Geschwindigkeiten zu erreichen, hat Porsche beim Carrera GT eine Unterbodengeometrie erschaffen, wie man sie in ähnlicher Form nur bei reinrassigen Rennsportwagen kennt. Hierbei sorgt ein vollverkleideter Unterboden aus Kohlefaser mit einem Heck-Diffusor und den Strömungskanälen für einen zusätzlichen Ansaugeffekt. Unterstützt wird das ganze nochmals durch einem automatisch ausfahrenden Heckflügel ab Tempo 120 km/h.
Aufgrund des Mittelmotors ist das Heck des Carrera GT relativ lang gestreckt. Zwei Entlüftungsöffnungen, die von gelochten Edelstahlblechen abgedeckt werden runden hierbei die Heckpartie ab.
Das Dachsystem des Porsche- Roadster ist einfach zu handhaben. Dieses besteht aus zwei einzelnen Kohlefaser-Leichtbauschalen (jeweils 2,4 kg leicht), die sich im vorderen Kofferraum unterbringen lassen.
Räder/Reifen, Bremsen und Kupplung
Zum ersten Mal in einem Serienfahrzeug eingesetzt waren auch die extrem leichten Magnesium-Räder des Carrera GT. Sie wurden in einem speziellen Schmiedeverfahren hergestellt.
Auch die Reifen, die sehr großen Laufflächen aufwiesen, wurden eigens für den Carrera GT entwickelt - vorn 265/35 ZR 19, hinten 335/30 ZR 20.
Um den enormen Vorwärtsdrang Einhalt zu gebieten, stattete Porsche ihn mit der Keramik-Bremsanlage PCCB (Porsche Ceramic Composite Brake) aus. Diese fand erstmals 2001, in einem Serien-Fahrzeug (GT2), ihren Einzug.
Für die Kraftübertragung sorgte eine Weltneuheit - die Keramik-Kupplung PCCC (Porsche Ceramic Composite Clutch), welche sich durch hohe Leistungsfähigkeit, geringe Ausmaße und enorme Haltbarkeit auszeichneten.
Innenraum
Sein Innenraum wurde überwiegend mit reduziertem Design ausgestattet. So sind z.B. die Recaro-Schalensitze aus leichten (10,3 kg) Aramid-Kohlenstofffaser-Verbund und selbst die Pedale sind aus Aluminium.
Ein höher gelegter Schaltknüppel, der einen kurzen Weg vom Lenkrad gewährleistet, bildet das Zentrum im inneren.
Motorisierung
Den Porsche Carrera GT treibt ein reinrassiges Renn-Triebwerk an. Der Zehnzylinder-Motor mit Trockensumpfschmierung basiert auf jenem 5,5 Liter V10-Saugmotor, der für speziel für den Rennsport entwickelt wurde. Für den Einsatz im Serienfahrzeug haben die Techniker von Porsche jedoch den Hubraum auf 5,7 Liter erhöht. Die maximale Leistung beträgt somit 450 kW (612 PS) bei 8000 Umdrehungen pro Minute, das maximale Drehmoment 590 Nm. Damit stieß der Carrera GT in neuen Dimensionen vor, was die Fahrleistung anging. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 330 km/h erreicht. Von Null auf 100 km/h beschleunigt er in 3,9 Sekunden, die Parade-Disziplin von Null auf 200 km/h absolviert der Power-Porsche in 9,9 Sekunden. Die optimale Übersetzung der Antriebskraft übernimmt hierbei ein eigens entwickeltes und manuell schaltbares Sechs-Gang-Getriebe.
Die Produktion des einzigen straßenzugelassenen V10-Modells von Porsche war zur Wahrung des Fahrzeugwertes und der Exklusivität limitiert. Am 6. Mai 2006 wurde das letzte von insgesamt 1270 Kunden-Fahrzeugen ausgeliefert. In einem Bericht im Porsche-Magazin „Christophorus“ gab Porsche selbst eine endgültige Produktionszahl von 1282 Fahrzeugen an. Hierbei wurden jedoch alle Vorserienfahrzeuge und seriennahe Prototypen mit eingerechnet.
Die Fertigungsdauer für ein Fahrzeug wurde mit 175 Stunden reiner Handarbeit angegeben.
In Deutschland war der Porsche Carrera GT für stolze 452.690 Euro zu haben.
Technische Daten des Porsche Carrera GT
Motor: V10-Zylinder-Saugmotor
Hubraum: 5.733 ccm
Leistung: 450 kW / 612 PS bei 8.000/min
Max. Drehmoment: 590 Nm bei 5.750/min
Literleistung: 78,5 kW/Liter (106,73 PS/Liter)
Höchstdrehzahl: 8,400/min
Getriebe: manuelles 6-Gang-Schaltgetriebe
Antrieb: Heckantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 330 km/h
Beschleunigung: 0-100 km/h in 3,9 sec. / 0-160 km/h in 6,9 sec. / 0-200 km/h in 9,9 sec. / 0-1.000 m in 20,0 sec.
Verbrauch (gesamt): 17,9 Liter
Co2-Emission (EU-Norm): 432 g/km
Maße LxBxH: 4.613 x 1.921 x 1.166 mm
Radstand: 2.730 mm
Spurweite vorn/hinten: 1.612 / 1.587 mm
Leergewicht: 1.380 kg
Zul. Gesamtgewicht: 1.635 kg
Bilder von Porsche Carrera GT
Mit einem Klick auf ein Bild öffnet sich die Galerie
Fotos: © Porsche AG
Video von Porsche Carrera GT