Am 12. September 1925 besiegelten Laurin & Klement (Mladá Boleslav) und der Industriekonzern Škoda (Pilsen) ihre Fusion – der Startschuss für eine der prägenden Automobilgeschichten Europas. Die Partnerschaft brachte Investitionen, Fließbandfertigung und neue Modellreihen und legte den Grundstein für internationales Wachstum.
Ein Zusammenschluss aus Not – und eine Chance für die Zukunft
Die 1920er-Jahre waren von Nachkriegsfolgen und wegbrechenden Märkten geprägt. Ein Fabrikbrand 1924 schwächte L&K zusätzlich. Mit rund 1.125 Beschäftigten stand der Hersteller einem Konzern mit mehr als 30.000 Mitarbeitern gegenüber. Die Fusion – von den Hauptversammlungen am 20. Juli 1925 gebilligt und am 12. September 1925 ministeriell bestätigt – sicherte die unabhängige Automobilentwicklung in Mladá Boleslav.
Vom Werkstor auf die Weltbühne
Škoda brachte Spitzentechnologien und die Fließbandfertigung nach Mladá Boleslav. Neue Modellwellen, verbesserte Prozesse und der Ausbau von Entwicklung, Fertigung und Vertrieb stärkten die Marke – im Inland wie international. Selbst die Weltwirtschaftskrise prüfte zwar die Widerstandskraft, änderte aber nichts am eingeschlagenen Modernisierungskurs.
Laurin & Klement lebt weiter
Als eigenständiger Hersteller aus dem Handelsregister gelöscht, blieb L&K als Ausstattungsbezeichnung erhalten: Seit 1995 kennzeichnen die Toplinien den Namen „Laurin & Klement“ – beginnend mit dem Škoda Felicia L&K mit Lederausstattung, Perleffekt-Lack und Retro-Leichtmetallrädern. Das ikonische Jugendstil-Logo ist bis heute Teil der Markenidentität.
Meilensteine seit 1991: Integration in den Volkswagen Konzern
Mit dem Beitritt zum Volkswagen Konzern 1991 beschleunigte Škoda seine Modernisierung: breitere Modellpalette, neue Plattformen, globale Präsenz. Heute entwickelt und fertigt die Marke u. a. MEB-Batteriesysteme, Motoren und Getriebe auch für andere Konzernmarken und ist in rund 100 Märkten aktiv.
Zahlen, die den Wandel zeigen
- Produktion damals: 833 Autos durch 1.800 Mitarbeiter (historischer Vergleich).
- 1991: 172.074 Fahrzeuge – gebaut von 16.974 Mitarbeitern.
- 2024: über 926.000 Auslieferungen weltweit, rund 40.000 Mitarbeiter.
- Deutschland 2024: mehr als 205.500 Neuzulassungen, 7,3 % Marktanteil, 16. Jahr in Folge Importmarke Nr. 1.
Marke mit Gegenwart und Zukunft
Škoda steuert mit der Next Level Škoda Strategy durch das Jahrzehnt, zielt auf einen Platz unter den drei absatzstärksten Marken Europas und setzt parallel auf BEV-, Hybrid- und effiziente Verbrenner-Modelle. Das aktuelle Portfolio umfasst zwölf Pkw-Baureihen – von Fabia bis Kodiaq und Enyaq bis Elroq. Wachstumsmärkte wie Indien, Vietnam und die ASEAN-Region rücken strategisch in den Fokus.
Tradition sichtbar gemacht
Der L&K-Name prägt nicht nur Spitzenmodelle, sondern auch Orte: Der neue Unternehmenscampus trägt den Namen Laurin & Klement Kampus. Sogar Azubi-Projekte zitieren die Historie – etwa der zum Begleitfahrzeug umgebaute Superb Combi „L&K 130“, der 130 Jahre Unternehmensgeschichte aufgreift.
Kontakt & Unternehmensdaten (Auszug)
Škoda Auto Deutschland GmbH, Unternehmenskommunikation, Max-Planck-Str. 3–5, 64331 Weiterstadt
Tel. +49 6150 133 120 ·
Markenverbund: Škoda ist Teil der Markengruppe CORE des Volkswagen Konzerns. Standorte in Tschechien; Fertigungskapazitäten u. a. in China, der Slowakei, Indien, Vietnam und der Ukraine (teils über Partner).