Die Revell GmbH & Co. KG mit Sitz im Nordrhein-Westfälischen Bünde ist ein deutsches Unternehmen, dessen Geschäftsgegenstand die Herstellung und der Vertrieb von Plastikmodellbausätzen, Fertigmodellen und entsprechendem Zubehör ist. Das Unternehmen löste sich 2006 von der ursprünglichen Mutterfirma Revell-Monogram aus Northbrook, Illinois, USA.
Die Titanic von Revell ist der erfolgreichste Plastikmodellbausatz weltweit; mehr als zwei Millionen Exemplare dieses Modells wurden verkauft.
Firmengeschichte
Revell wurde 1943 von Lewis H. Glaser im US-Bundesstaat Kalifornien gegründet und nahm in Venice, nicht weit entfernt von Los Angeles, die Produktion auf. Zunächst wurden, den damaligen Vorlieben entsprechend, Kunststoff-Spielzeug, Zubehör für Puppenstuben und Spielzeug-Waschmaschinen hergestellt, bevor der Gründer des Unternehmens 1947 schließlich auf die Idee kam, aus mehreren Kunststoffteilen ein maßstabsgetreues Auto zusammenzubauen. Anfang der 1950er Jahre gingen dann die ersten Bausätze in Produktion.
Schon frühzeitig orientierte man sich nach Europa, wo 1956 im ostwestfälischen Bünde die Gründung der heutigen Revell GmbH & Co. KG erfolgte. Bereits 1968 waren eigene Bausätze aus deutscher Entwicklung in ganz Europa erhältlich. 2006 trennte sich die deutsche Tochter von der amerikanischen Mutter. Als Grund wurden unterschiedliche Ausrichtungen der Produktpaletten angegeben: Während die Amerikaner ausschließlich auf den klassischen Plastikmodellbau setzten, hatte sich Revell Deutschland weitere Standbeine wie etwa Fußball- und Pferdefiguren oder magnetischen Kinderschmuck aufgebaut. Revell Deutschland erhielt die alleinigen Rechte für den Vertrieb in Europa, beide Firmen wollen aber auf ihren Märkten auch die Produkte des jeweils anderen veräußern.
2005 erwirtschafteten die 170 Angestellten der Revell GmbH & Co. KG einen Umsatz von 46,6 Millionen Euro. Revell Monogram setzte 30 Millionen Euro um.
Produkte
Jährlich gehen etwa 80 bis 100 Neuheiten in Produktion. Diese hohe Zahl wird insbesondere durch gute Kontakte zur Industrie erreicht.
Fertig-Modell (1:18)
VW Scirocco GTi
Modellauto von Revell
Das Kerngeschäft von Revell liegt nach wie vor im Plastikmodellbau. Hier ist Revell nicht nur in Deutschland Marktführer. Revellprodukte sind fester Bestandteil im Sortiment fast aller Spielwarenläden und Kaufhäuser. Durch hohe Auflagen können detailgetreue und gut verarbeitete Modelle zu moderaten Preisen angeboten werden.
Modellbausatz (1:24)
Audi Quattro Rally
Modellbausatz von Revell
Durch Revell eine Produktpalette von einfachen Anfängermodellen, bis hin zu exklusiven Profibausätzen mit Fotoätzteilen, wird eine hohe Kundenbindung erzeugt. Dass Revell durch seine dominierende Marktstellung viele kreative Konkurrenten verdrängt hat, wird durch die große Modellvielfalt teilweise wieder neutralisiert. Die Produkte manch verschwundener Mitbewerber tauchen auch als Revell-Modelle wieder auf und gehen den Sammlern damit nicht verloren, so z.B. die Plastikmodellbau-Sparte von Matchbox.
easykit - Bausatz (1:32)
Mercedes CLK-DTM
easykit - Revell
Die Firma vertreibt eine große Palette an Modellen von allen denkbaren Fahrzeugen, angefangen bei Autos, über Flugzeuge und Schiffe (sowohl aus dem zivilen wie auch dem militärischen Bereich), bis hin zu Raumstationen wie der ISS. Seit kurzem sind auch Lokomotiven im Maßstab 1:87 (H0) im Programm. Außerdem werden für alle Modelle passende Farben aus einer eigenen Farbpalette sowie spezielle Kleber, Lösungsmittel, Pinsel und Airbrush-Ausstattungen angeboten.
Mit der Marke "Revell-Metal" konnte sich das Unternehmen in den letzten Jahren auch in dem Segment der Fertigmodelle aus Metall etablieren. Insbesondere historische Auto-Modelle im Maßstab 1:18 sind laut Revell bei Sammlern beliebt.
Revell deckt heute alle wichtigen Maßstäbe im so genannten Die-Cast-Bereich für Autos ab und hat einzelne Linien für die unterschiedlichen Wünsche und Ansprüche der Sammler geschaffen. 2002 präsentierte Revell zum ersten Mal in diesem Produktsegment eine Serie detailgetreuer Flugzeuge im Maßstab 1:72. Seit 2003 gehören auch wieder Autos für Autorennbahnen, so genannte Slotcars, im Maßstab 1:32 zum Sortiment.
Neben dem Plastikmodellbau hat sich Revell in den letzten Jahren zum breit aufgestellten Markenartikler der Spielwarenbranche entwickelt. Inzwischen gehören auch Mag-Cliks-Schmuck für Mädchen sowie Kick-O-Mania-Fußball-Actionfiguren und epixx-Figuren für Jungen zum Sortiment. Auf der Nürnberger Spielwarenmesse 2007 stellte das Unternehmen des Weiteren die Pferdelinie GeeGeeFriends vor, für welche es den weltweiten Vertrieb übernimmt.
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