Carrera ist eine Marke, die durch den früheren Spielzeughersteller Neuhierl GmbH & Co. KG aufgebaut wurde und unter der seit den frühen 1960er Jahren spurgebundene Autorennbahnen verkauft wurden. Nachdem das Unternehmen 1985 in Konkurs ging, firmierte sie bis 1998 unter neuer Leitung und mit einem stark gestrafften Produktsortiment. Seit 1999 gehört Carrera der Stadlbauer Spiel- und Freizeitartikel GmbH in Nürnberg (eine Tochter Stadlbauer - Marketing + Vertrieb GmbH in Salzburg), die mit den dazugehörigen Produkten erfolgreich auf dem Spielzeugmarkt vertreten ist und die Marke national wie international weiter ausbaut.
In Deutschland wird „Carrera-Bahn“ synonym für Autorennbahnen verwendet und hat sich somit zu einem Begriffsmonopol entwickelt. Der Begriff Carrera (spanisch „Rennen“) ist in Deutschland auch durch Motoren und Automodelle des Herstellers Porsche bekannt geworden, die nach dem Autorennen Carrera Panamericana benannt sind.
Ursprüngliche Maßstäbe sind 1:32 (Carrera Universal) und 1:24 (Carrera 124). Mitte der 1970er Jahre wurden diese beiden Maßstäbe noch durch ein System im Maßstab 1:60 ergänzt, die „Carrera 160“. Die Produktpalette wurde ab 1978 dann noch um die spurunabhängigen Bahnen „Servo 132“ und „Servo 160“ erweitert, wobei die Zahl in der Bezeichnung auch hier den Maßstab angibt. 1979 kam noch „Servo 140“ dazu. Dann gab es in den frühen 1970er Jahren noch Carrera Transpo, eine zur Universal kompatiblen Bahn, auf der man mit LKWs diverse Transportaufgaben lösen konnte. Eine Flugzeug- und Raketenbahn gab es ebenfalls zu dieser Zeit, man konnte beispielsweise die Mondflüge der NASA simulieren. Diese Bahnen zählen heute unter Sammlern zu den Gesuchtesten überhaupt.
Aufgrund stark rückläufigen Interesses an Autorennbahnen geriet Carrera in der ersten Hälfte der 1980er Jahre in finanzielle Schwierigkeiten, die schließlich zu einem Konkurs und einer Firmenübernahme führten. Dies bedeutete unter anderem auch, dass die Produktion der ehemaligen Bestseller Carrera Universal und Carrera 124 eingestellt wurde. Auch „Carrera 160“ sowie die diversen Servo-Bahnen (die sich durch die fehlende Spurführung von den herkömmlichen spurgebundenen Systemen unterschieden) wurden im Laufe der Zeit aufgegeben. Lediglich „Servo 140“ überlebte bis ins Jahr 2000. Als Ersatz für die beiden klassischen spurgebundenen Systeme wurde 1984 das System "Carrera Profi" produziert.
Seit 1989 werden die Autorennbahnen im Maßstab 1:24 unter dem Namen „Carrera Exclusiv“ vertrieben, wobei anfangs nur Wiederauflagen alter Modelle der ehemaligen Carrera 124 gefertigt wurden, die aber von der Qualität nicht das Niveau der alten 124er-Fahrzeuge erreichten. Seit 1998 gibt es ein neues, sehr erfolgreiches System im Maßstab 1:32 mit der Bezeichnung „Carrera Evolution“. Technisch unterscheidet sich das Evolution-System vom alten, ebenfalls im Maßstab 1:32 gehaltenen „Universal“-System dadurch, dass die Autos und Bahnen im so genannten „2-Leiter-System“ (die Fahrzeuge erhalten den Fahrstrom durch zwei rechts und links neben dem Führungsschlitz („Slot“) angebrachte Stromleiter) ausgeführt sind, während die Universalschienen einen dritten Stromleiter im Slot aufwiesen, der in Verbindung mit einem speziellen Stromabnehmer an den Modellautos die Möglichkeit schuf, zum Beispiel mit zwei Autos unabhängig voneinander auf einer Spur zu fahren.
Auch Carrera Exclusiv im Maßstab 1:24 hat mit seinen neuen, detailgetreuen Modellen nicht mehr viel mit den anfänglichen 124er-Repliken gemein, ist aber weiterhin voll kompatibel mit allen Schienen und Autos der Carrera 124. Evolution und Exclusiv nutzen das gleiche Schienenmaterial, dieses ist im Prinzip mit dem 1967 eingeführten Schienen der Carrera 124 identisch.
2001 hat Carrera seine Produktfamilie mit einer Autorennbahn im Maßstab 1:43 mit der Bezeichnung „Carrera GO!!!“ erweitert. Dieses System zeichnet sich durch seinen geringen Preis und Platzbedarf aus.
Auf der Nürnberger Spielwarenmesse 2004 wurde das digitale System Carrera Evolution PRO-X vorgestellt, das ein Fahren von vier Evolution PRO-X Fahrzeugen auf zwei Spuren erlaubt. Dies wird durch die sogenannte Pro-X BlackBox ermöglicht: Auf den beiden Leiterbahnen liegt permanent Strom an; an den Fahrzeugen lässt sich ein Zahlencode einstellen, somit findet die Blackbox, wenn der Regler gedrückt wurde, auch das passend kodierte Fahrzeug zu dem Regler und gibt den Strom an den Motor des entsprechenden Fahrzeuges weiter. Neu sind auch die Spurwechsel: Trotz des „Slot“ Systems, lässt sich die Spur selbständig wechseln indem das Fahrzeug vor der Weiche eine Fotodiode überquert und durch Drücken eines zweiten Knopfes am Handregler die Weiche geschaltet wird.
Die Weiterentwicklung von PRO-X trägt den Namen Carrera Digital 132 und wurde auf der Spielwarenmesse 2007 der Öffentlichkeit präsentiert. Gleichzeitig verschwand die "Carrera Profi" aus den Angebotslisten.